In den 60ern und 70ern drang recht wenig nach gesundem Lebensstil zutage. Es wurde geraucht, Alkohol getrunken, Drogen konsumiert und auch gegessen, worauf man Lust hatte. Warum? Weil man es nach langer Nachkriegs-Aufbauzeit endlich wieder konnte und auch wollte. Und dann kamen da die 80er, und mit ihnen die erste Generation, die vom Krieg und der daran anschließenden Zeit nichts mitbekommen hat. Und, wie immer, wenn man keine Abstinenz kennenlernen musste und einem langweilig ist, nimmt man sich die Zeit, darüber nachzudenken, was denn gesund sein könnte und was nicht. So kamen erstmalig „light“-Produkte auf, die damals noch auf reduzierten Fettanteil abzielte. Dieser ist zwischenzeitlich durch reduzierten Zuckeranteil abgelöst, weil man irgendwann festgestellt hat, dass fettfrei tödlich enden kann…
Aber, da wir ja bisher keine echte Krise mehr zu bewältigen hatten, ist die Zahl derer, die Dir erklären wollen, was Du essen darfst und was nicht, enorm in die Höhe geschnellt. Und beinahe täglich wächst irgendwo plötzlich eine Super-Fruit, die Dich gesund und unendlich leben lässt. Das Ganze wird durch Social Media getragen, weil es auf diesem Planeten immer noch den ein oder anderen gibt, dem auch langweilig ist…
Zwischenzeitlich hat sich gar unser Landwirtschaftsminister davon überzeugen lassen, Fleischprodukte erheblich teurer werden zu lassen. Er ist Vegetarier. Noch Fragen?
Da kommt die aktuellste Studie der EPIC-Oxford zu einem ernüchternden und von Fleischessern lange herbeigesehnten Ergebnis, das einem ein nicht ideologisch verschobener, klarer Menschenverstand hätte aber auch zu erkennen geben können:
Fleisch ist essentiell! Veganer leiden generell an einer Unterversorgung von Vitamin B12 und Omega-3-Fettsäuren sowie Kalzium und Protein! Und das kann, spätestens im Seniorenalter zu nicht unerheblichen Folgen führen, wie z.B. eine Beeinträchtigung der Knochendichte, Muskelschwund sowie neurologische Beeinträchtigungen.
Die Studie ist Ausschnitt einer seit den 90ern beobachteten Verhaltensweise von etwa 65.000 Menschen im Bezug auf Ernährung, Lebensstil und Umweltfaktoren und deren Einfluss auf die Entstehung von Krebs und chronischen Erkrankungen. Also eine Beobachtungszeit von über 30 Jahren und nicht die spontane Feststellung eines nach Followern gierenden Influencers!
Sicher lassen sich gewisse Defizite für eine Zeit mal durch entsprechende Nahrungsergänzungen ausgleichen. Dass diese Produkte jedoch nicht dasselbe sind, wie natürlich Gewachsenes, und daher auch nicht 1:1 vom Körper so verarbeitet werden können, sollte einleuchten.
Kann man es eigentlich richtig machen?
Ja! Hör einfach auf Dich und Deinen Körper und nicht auf irgendwelche Ideologen! Verspürst Du ein übermäßiges Bedürfnis nach Schokolade oder Chips oder ähnlichem, hast Du sehr wahrscheinlich irgendwo ein grundlegendes Defizit. Beispielsweise konnten wir Veganer beobachten, die sich mit Radieschen, Paprika, Tomaten, … eindeckten, um über den Arbeitstag zu kommen, bis dann irgendwann die Tüte Chips aufgerissen und der Inhalt innerhalb kürzester Zeit vernichtet wurde. Normal? Eher nicht… Möglicherweise lechzt der ausgemergelte Körper einfach nur nach Fetten und Mineralstoffen! Man könnte sich denken, dass ein Steak diesen sinnlosen „Heißhunger nach Chips“ hätte vermeiden können… Dass man vegetarische Produkte als „Wurst“, „Frikadelle“ oder „Schnitzel“ bezeichnet, macht ja eigentlich auch schon deutlich, dass man sich etwas vormachen muss, um das überhaupt zu essen.
Natürlich entspricht diese Weisheit nicht dem, was jeder hören will. Aber Veganer/Vegetarier erzählen ja auch jedem, wie gut sie sich ohne Fleisch fühlen – auch dem, der das gar nicht hören will.
Und zum Schluss das wichtigste: Dir kann nichts und niemand versprechen, dass Du mit dem Verzicht auf irgendetwas am Ende 5 Minuten länger leben wirst. Wann und wodurch Deine Zeit im Dasein endet, weiß nämlich niemand. Leben – und leben lassen 😎
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